Die Gebäudesanierung im Rahmen der Energiewende wird zunehmend als problematisch angesehen. Experten bezweifeln, dass die gesteckten Klimaziele im Gebäudesektor erreichbar sind, da die Sanierungskosten oft den Nutzen übersteigen.
Eine Berechnung der renommierten Kieler Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE) zeigt, dass die energetische Sanierung aller Wohngebäude allein in Schleswig-Holstein bis 2040 rund 140 Milliarden Euro kosten würde. Diese Kosten würden zu erheblichen Mietsteigerungen führen, was vor allem für einkommensschwache Haushalte kaum tragbar ist. Die Sanierungsquote ist mittlerweile auf 0,7 Prozent des Bestands gefallen, während mindestens drei Prozent nötig wären, um die Klimaziele zu erreichen. Einige Experten warnen, dass der Punkt erreicht sei, an dem weitere Effizienzsteigerungen nicht mehr wirtschaftlich sind. Nachhaltige Sanierungen seien nur bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, danach seien weitere Investitionen unverhältnismäßig teuer. Es wird gefordert, dass nicht allein Hausbesitzer und Mieter für die Energiewende verantwortlich gemacht werden, sondern auch der Staat und Energieversorger ihren Beitrag leisten müssen.
Quelle: Welt.de
Bildquelle: pixbay.com